Natur vor der Haustür

Kürzlich (Sommer 2024) ließ der BN die Wildbienen- und Wespenfauna im NSG „Kallmuth“ kartieren, um mögliche Pflegemaßnahmen abzuleiten.

Zur untersuchten Artengruppe hat es schon zahlreiche Vorarbeiten und Erhebungen gegeben. Gerade die Wildbienen sind im Landkreis Main-Spessart recht gut untersucht. Im Landkreis sind bisher 252 Wildbienenarten bekannt (ABSP 1996). Eine Auswertung der ASK Bayern ergab, dass im NSG Kallmuth bisher 129 Wildbienen-Arten und 45 Arten anderer Aculeata-Gruppen (Stechimmen) bekannt waren. Die letzte systematische Untersuchung liegt dabei offenbar schon einige Zeit zurück, da die aktuellen Nachweise größtenteils aus den 1990er Jahren stammen, einzelne auch nach 2000. Die jüngste Kartierung sollte deshalb neuere Erkenntnisse bringen und ggf. Pflegemaßnahmen ableiten, um die Lebensbedingungen dieser Artengruppe zu sichern.

Insgesamt wurden 69 verschiedene Arten der untersuchten Gruppen nachgewiesen. Darunter befanden sich 52 Wildbienen-, 6 Faltenwespen-, 4 Grabwespen- und 2 Goldwespen-Arten. Hinzu kommen jeweils ein Vertreter von Ameisenwespen und Rollwespen. 13 der gefundenen Arten (16,7%) stehen in Bayern auf der Roten Liste (Tabelle 3). Bemerkenswert ist die Tatsache, dass darunter zwei in Bayern laut Rote Liste als verschollen geltende Arten sind. Die nachgewiesenen Arten decken das Arteninventar des NSG Kallmuth sicher nicht vollkommen ab, das liegt einerseits am späten Erfassungsbeginn, andererseits an der Erfassungsmethode (Kescherfänge auf Sicht). 

Die vorherrschenden Pflegemaßnahmen im NSG Kallmuth sind – aus Sicht der Stechimmen – angemessen und ausreichend. Entscheidend ist das Offenhalten der Magerrasen. Hier sind an dieser Stelle keinerlei Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Insgesamt ist das NSG Kallmuth für die wärmeliebende Stechimmenfauna auf basenreichen Magerrasen von überregionaler Bedeutung. 

Abschlussbericht