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FESU für Lebensräume

Totholzbiotope

Totholz – ein vielfältiger Lebensraum

Von den 5000 hier lebenden Käfern sind 1400 Bewohner des Totholzes. Dieser Artenreichtum konnte entstehen durch die Urwaldlandschaften Mitteleuropas, die sehr viel Totholz beherbergten. Es liegt in Haufen herum als Totholzhaufen (nicht mehr bewegt) oder in Reisighaufen. Besonders viel Totholz ist in „unaufgeräumten“ Wäldern zu finden. Im Optimalfall sollten 10% Totholz auch im Wirtschaftswald vorhanden sein.

Es gibt mannigfaltige Möglichkeiten, warum ein Baum absterben kann. Vielleicht durch Trockenheit oder andere Umweltfaktoren, durch einen abgeschnittenen Ast oder Sturmbruch kann eine Verletzung entstanden sein. Der Baum überwallte seine Wunde und ergab sich der unverzichtbaren Welt der Bakterien und Pilze. Diese bereiteten die Nahrungsgrundlage für die Käferlarven vor. Da die meisten Käfer keine Zellulose abbauen können. Ein Paar der Käferlarvenarten können Holz frisch verdauen (z. B. Hausbockkäfer). Die Pilzkörper besiedeln den Stamm.

Manche Käfer essen nur Holz und Rinde; andere sind: Holzpilz-Besiedler (z. B. Rotfleckiger Faulholzkäfer), Pilzmycell-Fresser (z. B. Ambrosia Käfer), Baumsaftlecker (z. B. Hirschkäfer, Eremit, Bockkäfer, Prachtkäfer), Höhlenbrüter (z.B. Hirschkäfer und Eremit). Die Baummullbewohner (Nashornkäfer, Rosenkäfer) produzieren aus Totholz Holzhumus. Der Specht baut Höhlen aus und sucht sich ältere, „vorbearbeitete“ Bäume aus. Die Eulen und Kleinsäuger, wie Siebenschläfer oder Eichhörnchen, können „Nachmieter“ sein. Der Kleiber läuft hoch und runter auf der Suche nach Insekten und Spinnen aus der Rinde. Die Meisen flattern. In der Nacht ziehen die Bechsteinfledermäuse aus ihrem Tagesschlafquartier, den Baumhöhlen. Ameisen laufen und Holzbienen, die Löcher gebohrt haben summen.

Manche Pilze besiedeln nur alte, stehende Eichenstämme, was diese besonders wertvoll macht. Für die Zersetzung werden ca. 80 Jahre benötigt. Kleinere abgestorbene Bäume werden ebenfalls besiedelt. Bei Baumarten mit weicherem Holz wie die Weide, gehen diese Prozesse zügiger. Ein Viertel aller Arten finden in diesen sogenannten Biotop- oder Habitat-Bäumen ihren Lebensraum. In einer zeitlichen Abfolge.