Der Bund Naturschutz Main-Spessart trauert um Norbert Hörning
Der 1950 in Retzbach geborene Naturfreund fand sich 1979 mit Gleichgesinnten zusammen, um die erste Ortsgruppe im Bund Naturschutz im Landkreis Main-Spessart zu gründen. Von Anfang an bis zu seinem Tod führte Norbert Hörning die Ortsgruppe Retzbach und Umgebung als erster Vorsitzender und in den mehr als 40 Jahren brachte er sich auch auf Ebene der Kreisgruppe ein.
Zu seinen von ihm selbst erwählten und wie selbstverständlich ausgeführten Aufgaben gehörten die Betreuung von Uferschwalbenkolonien, die Durchführung von Maßnahmen zum Schutz von Kröten und anderen Amphibien, die jährliche Reinigung einer großen Anzahl von Fledermauskästen und Nistkästen für Vögel, die monatlichen Wasservogelzählungen, die Betreuung von Kinder- und Jugendgruppen und vieles mehr.
In den Gebieten rund um Retzbach begegnet man überall den Spuren seines Wirkens - im Biotopschutz und in der Artenvielfalt. Die durch ihn initiierten Pflegemaßnahmen ließen wertvolle Gebiete entstehen. Dabei legte er immer selbst mit Hand an.
In seinen ehrenamtlichen Aufgaben war er wichtiger und geschätzter Ansprechpartner und Mittler zwischen den Interessen der Ortsgruppe, Behörden, Gemeinden, Winzern und Landwirten. Er verfolgte stets klare Ziele und war dennoch um Ausgleich bei Konflikten bemüht.
Regelmäßige Vogelstimmen- und Orchideenwanderungen waren Norbert Hörning ein besonderes Anliegen, um die Schönheiten unserer Heimat ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Sie fanden immer großes Interesse. Die Arbeit mit Kindern lag ihm besonders am Herzen, ihnen die Freude und das Staunen an der Natur spielerisch zu vermitteln. Norbert war über Jahrzehnte bei den Ferienspaßaktionen dabei, auch bei allen Gruppenstunden der letzten Jahre.
Den Naturschutz hat Norbert Hörning nicht nur als Artenschutz im engeren Sinne verstanden. Er war davon überzeugt, dass eine intakte Natur nur bewahrt werden kann, wenn man sich gegen bedrohliche Veränderungen stemmt, Veränderungen, die Naturräume zerschneiden, Flächen verbrauchen und zu schädlichen Immissionen führen. Dies zeigte sich in kritischen Stellungnahmen zu verschiedenen Projekten. Auch bei der Ausweisung von Schutzgebieten stellten sich Erfolge ein, beispielsweise beim Orchideengebiet Klotz und beim Zellinger Wald, der als Flora-Fauna-Habitat zertifiziert wurde.
In Anerkennung seiner Verdienste erhielt Norbert Hörning Ehrungen wie den grünen Engel des Umweltministeriums, die Bund-Naturschutz-Medaillen in Silber und in Gold und die Verdienstmedaille in Silber des Landkreises Main-Spessart.
Er lud uns regelmäßig zu den Ökostammtischen ein. Sie fanden in offener und geselliger Atmosphäre statt, dabei wurde lebhaft diskutiert und Entscheidungen wurden getroffen.
Und sonst?
Ja und ganz früher hat Nobby auch auf so manchem Fußballturnier für die Ortsgruppe gespielt und bei "Spiel ohne Grenzen" der Retzbacher Vereine mitgepunktet. Was bei allem nicht vergessen werden darf, sind die gemeinsamen Ortsgruppen-Feste, mit köstlicher Vielfalt und auch mal mit Feuer und Lamm am Spieß.
Wir trauern um einen Menschen, der alle diese Vorhaben und Arbeiten mit großem Einfühlungsvermögen, aber auch klaren Standpunkten umsetzen konnte, stets um Ausgleich bemüht. Unser tiefes Mitgefühl gilt Norberts Frau Doris und der Familie, ohne deren Rückhalt dies alles nicht möglich gewesen wäre.
Deine Freunde und Weggefährten im Bund Naturschutz in Bayern e.V.
Pflegearbeiten Januar 2022
Arbeiten am Klotz, in der kleinen Sandgrube in Retzbach und Rückschnitt der Kopfweiden am Gesundheitsgarten
Trotz leichtem Schneefall am Morgen des 8. Januar haben sich 11 fleißige Helfer im Naturschutzgebiet Klotz (Gemarkung Retzstadt) zusammengefunden. Zur Aufgabe hat man sich gestellt, eine verbuschte Wiese langfristig wieder zu einem Trockenrasen umzugestalten. Frau Christiane Brandt (LPV Karlstadt) und Marco Handel haben im Vorfeld das Grundstück des BN begutachtet und erhaltenswerte Bäume und Sträucher markiert (eine wilde Birne, ein wilder Apfel, 2 kleine Eichen und einige Weißdorne). Gemeinsam wurde ca. die Hälfte der Sträucher (vor allem Schlehen und Hartriegel) auf Stock gesetzt und das Schnittgut im unteren Bereich der Wiese zu einer Benjeshecke aufgeschichtet. So kann sich jetzt 2/3 der Fläche zu einem botanisch wertvolleren Magerrasen entwickeln. Der Rest bleibt als Heckenzeile entlang des angrenzenden Weinbergs erhalten, um weiterhin Singvögeln (hier vor allem Rotkehlchen und Goldammern) Nistmöglichkeiten und Unterschlupf zu geben.
Mit dabei waren Christiane Brandt (LPV Karlstadt), Erwin Scheiner (Vorsitzender der BN Kreisgruppe), Marco Handel, Edmar Rothaug, Dieter Kreutz, Silvi Löwe, Daniel Griesche, Alexander Muth, Paul Lippold, Johannes Lauter und Reinhard Fritz (alle BN Retzbach-Zellingen).
Alle 2 Jahre werden in der kleinen Sandgrube in Retzbach Pflegearbeiten durchgeführt. Das Amphibiengewässer (wichtiges Laichgewässer für Berg-, Teich- und Kammmolche) soll möglichst stark besonnt sein. Deshalb ist es wichtig, die schattenspendenden Sträucher und Bäume regelmäßig zurückzuschneiden.
Christiane Brandt (LPV Karlstadt), Marco Handel, Michael Pfister und Reinhard Fritz (alle BN Retzbach-Zellingen).
Desweiteren kümmert sich die OG um den Rückschnitt der Kopfweiden am Gesundheitsgarten.
Rettung von Jungvögeln
Am Donnerstagabend, den 24.06.2021 fanden wir in Stetten/Karlstadt ein komplett aus dem Baum gefallenes Nest mit zwei Jungvögeln darin. Da es den beiden gut ging, setzten wir es auf den Baum zurück. Nach längerem Beobachten des Nests, näherte sich auch nach knapp zwei Stunden kein Elternvogel, also beschlossen wir es nach Erlabrunn in eine private Auffangstation zu geben, um das Überleben der Jungvögel zu sichern. Da es über Nacht sehr kalt wurde und stark regnete, hätten die jungen Vögel kaum Chancen gehabt zu überleben. Vor Ort stellte sich heraus, dass sich sogar ein dritter Jungvögel unter den beiden anderen versteckte. Es handelte sich hierbei um Stieglitze.
(Text & Bilder: Anna-Lena Mehling)
Rostgans (Tadorna ferruginea)
Diese Rostgans wurde in der Nähe von Gramschatz entdeckt. Im Schweinfurter Raum (Vogelschutzgebiet Garstadt) gibt es seit einigen Jahren ein paar Exemplare.
Rostgänse kommen ursprünglich aus Asien und bereichern das Bild an Gefangenschaftsflüchtlingen (wie z.B. auch die Nilgans) in unserer Natur.
Frühlingsgefühle
Die Aufstellung von Krötenzäunen ist zwar eine kostengünstige Lösung, sie erfordert aber jedes Jahr eine organisatorische Herausforderung. Hierzu werden viele Ehrenamtliche gebraucht, die sich bereit erklären, morgens und teilweise auch abends die einzelnen Abschnitte abzulaufen.
Werden Kröten oder andere Amphibien in den Fangeimern bzw. am Zaun aufgegriffen, werden sie über die Straße getragen, damit sie ihren Gang zum Laichgewässer unbeschadet fortsetzen können.
Großer Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Der Großen Haubentaucher (Podiceps cristatus) ist der größte europäische Lappentaucher mit ca. 50cm.
Vermutlich durch das Hochwasser am Main hat er sich einen Zufluchtsort im Retztal bei den Fischteichen gesucht.
Am Main ist er kaum noch zu finden. Meine letzte Sichtung liegt ca. 8 Jahre zurück.
(Text und Bild: Edmar Rothaug)
Jahresbericht 2020
Jahresbericht 2020 der Ortsgruppe Retzbach und Umgebung
Aktivität in den Gemeinden Zellingen, Retzbach, Duttenbrunn, Retzstadt, Himmelstadt und Thüngen
- Wasservogel-Zählungen:Monate Januar bis April und September bis Dezember
- Monatlicher Ökostammtisch (in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nur 3x)
- Jahreshauptversammlung der OG aufgrund der Corona-Pandemie entfallen
- Jahreshauptversammlung der KG (Teilnahme)
- Regelmäßige Treffen der Retzbacher Ortsvereine ( in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nur 1x)
- Klausurtagung und Treffen der Kreisgruppe ( virtuelle Teilnahme )
- Treffen mit Bürgermeister Stefan Wohlfahrt zur Besprechung verschiedener Naturschutzthemen
- Treffen mit Angelverein an den Retzbacher Fischteichen zur Aussprache wegen Unstimmigkeiten
- Runder Tisch "Amphibien" mit Vertretern der UNB, ONB, Straßenmeisterei und Bauamt (entfallen)
- monatliche Aktionen unserer Kindergruppe (aufgrund der Corona-Pandemie nur zu Beginn des Jahres)
- am Biotop "Poppengrund" in Absparche mit der UNB und Gemeinde Pflegemaßnahmen durchgeführt (Vor den Arbeiten begann eine Begehung mit den Verantwortlichen statt)
- wegen Trockenheit am Poppengrund Kaulquappen in Ersatztümpel umgesetzt (genehmigt)
- auf Vorschlag der OG wurde im Zellinger Wald inzwischen durch den Forst Biotope für Amphibien angelegt
- Stellungnahme zur Stromtrasse SuedLink (Trassenverlauf: Retzstadt - Retzbach - Zellingen)
- Stellungnahme zum geplanten Baugebiet Klinge in Retzbach
- mit Kindern Nistkästen am TSV Gelände in Retzbach aufgehängt, ebenso am Gesundheitsgarten in Retzbach
- Stellungnahme zur Unterschutzstellung des Gsprings-Baches in Zellingen
- Über 200 Vogel und Fledermauskästen in den Gemarkungen Retzbach, Zellingen, Thüngen und Retzstadt kontrolliert und gereinigt
- Pflegemaßnahmen auf BN Grundstücken in den Gemarkungen Retzstadt, Thüngen und Retzbach durch den Landschaftspflegeverband
- Abfallkorb am Mainwanderweg ( BN Grundstücke ) regelmäßig gereinigt
- 3 Amphibienwanderwege gesichert:
- Retzbach – Retzstadt, dort nur Kontrolle des Leitsystems und der Zuchtbecken des Angelvereins;
- Zellingen- Billingshausen, dort auf einer Strecke von 1,4km gesammelt;
- Zellingen –Duttenbrunn, dort Trasse freigeschnitten und knapp 1,0km Zaun auf- und abgebaut und gesammelt,
- Kontrolle an Amphibienwanderwegen (ohne Zaun) in Thüngen
- Aktion dauerten von Ende Februar bis Anfang April (jeden Morgen und an wärmeren Tagen auch abends)
- Begehungen und Arbeiten in den Sandgruben von Retzbach zum Schutz von Amphibien, vor allem für die seltenen Kreuzkröten
- Uferschwalbenkolonie und kleinere Biotope für Amphibien in Retzbacher Sandgrube betreut
- Schwalbenpfützen unter der alten Mainbrücke in Retzbach und an den Maschinenhallen in Retzbach angelegt (je nach Witterung von Mai bis Ende Juli feucht gehalten)
- Arbeiten ( Schneiden der Bäume und Mähen ) auf der Streuobstwiese in Himmelstadt
- Begehung auf der Benediktushöhe mit Gemeinde, Winzern und Landratsamt wegen Zurückschneiden von überhängenden Hecken (Ausführung dann durch den Bauhof der Gemeinde Zellingen
- Nach Anfrage: Vorschläge zum Naturlehrpfad an der Wern in Thüngen gemacht
- Kontrollen und teilweise Betreuung der Biberreviere an der Retz in Retzbach und auch am G'springsbach in Zellingen
- Igelstation von Patricia Behr und Reinhard Fritz jetzt unter OG Retzbach und Umgebung (viel Igel wurden wieder aufgenommen und betreut)
- Zusage der OG "Unterstützung des Landesverbands und der Bürgerinitiative-Klage gegen die Verwirklichung der B26n"
- Teilnahme an der Sternwanderung gegen die B26n
- Absammeln der Reptilien im geplanten Baugebiet "Klinge" in Retzbach haben 2 Personen übernommen, die auch im BN aktiv sind
Gez. Norbert Hörning
Weihnachtsgrüße
Dieses Jahr war aufgrund der besonderen Situation nicht immer einfach.
Unsere Kinder- und Jugendgruppe konnte sich nur zu Beginn des Jahres zu ihren monatlichen Gruppenstunden treffen. Viele Kinder und Eltern kamen im Laufe des Jahres auf mich zu und fragten, wann es denn endlich weitergehe. Im Sommer war ich noch recht zuversichtlich, dass wir im Herbst wieder starten können, doch die steigenden Coronazahlen ließen es bisher einfach nicht zu, unsere Aktivitäten wieder aufzunehmen.
Die Stammtische konnten wir im Sommer im Biergarten des Gasthauses Durmich (fast) wie gewohnt gestalten und es tat gut sich wieder mal persönlich mit den anderen Mitglieder zu treffen und auszutauschen. Die Arbeit des Bund Naturschutzes war unter den gegebenen Bedingungen eine besondere Herausforderung, die wir nicht auch zuletzt durch unseren Vorsitzenden, Norbert Hörning, ganz gut gemeistert haben.
Ein persönlicher Dank, an alle Aktiven die hinter den Kulissen großartige Arbeit leisten und sich immer wieder mit viel Geduld und Ausdauer für unsere Heimat, unsere Natur und letzlich unser Wohlergehen einsetzen.
Ich wünsche allen ein fröhliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie und kommen Sie alle gut ins Jahr 2021.
Bleiben Sie gesund!
(Autorin: Alexandra Pfister)
Nistkastenkontrolle Winter 2020
Unsere OG betreut im Retzbacher und Retzstadter Gemeindewald und auf den BN Grundstücken in Thüngen 201 künstliche Nisthöhlen.Diese wurden jetzt im Dezember kontrolliert und gereinigt.
Hier die Ergebnisse, die nicht wirklich gut sind.Viele Nistkästen haben den Vögeln nur als Schlafplatz gedient oder die Gelege waren verlassen.
Anhand von Nistmaterial, Schuppen, unbefruchteten Eiern usw. kann man die Vogelart bestimmen und feststellen ob sie auch ausgeflogen sind.
Meisen wie Kohlmeise,Blaumeise, Haubenmeise,Sumpf-oder Weidenmeise: 39xAusflug,
aber viele nicht ausgebrütete Eier und tote Jungvögel.
Kleiber: 1x
Grauschnäpper : 4x
Gartenrotschwanz : 3x
Außerdem : 4x Wespen, 8x Hornissen (in allen Revieren ) sehr erfreulich, leider kein Fledermausnachweis (Kot), 1x tote Haselmaus und 1x schlafende Haselmaus unweit des
geplanten Baugebietes Klinge. In einem Nistkasten (großes Loch) hat ein Eichhörnchen seine Vorratskammer mit einer Birne und Nüssen angelegt.
Dank gilt auch unseren beiden Förstern Peter Kretzinger und Werner Trabold, die viele Biotopbäume erhalten und somit die Höhlenbrüter unterstützen.
(Autor: Norbert Hörning)
Alpenstrandläufer (calidris alpina)
In unserem Nachbarlandkreis (Lkr. Würzburg), genauer gesagt am Erlabrunner Badesee, ist mir dieser bei uns seltene Zugvogel begegnet. Obwohl sein Name es vermuten lassen könnte, ist der Alpenstrandläufer nicht in unseren Alpen anzufinden, nicht einmal als Durchzügler.
Sein Name, der zu Beginn des 19. Jahrhundert vergeben wurde, bezieht sich auf die lappländischen Alpen.
(Text und Bilder: Michael Rüth)
Sandgrube
Ein paar Eindrücke aus der Sandgrube Benkert bei Retzbach.
Fotos: Friedel Edelhäuser
Ein seltener Gast in meinem Garten
Am Montag, 25. Mai entdeckte ich in meinem Garten in Retzbach einen männlichen Hirschkäfer (Weibchen haben kein Geweih). Er könnte aus einem alten vermorschten Baumstumpf in einem Garten geschlüpft sein. Er misst 8,2 cm und ist bereits mindestens 3 Jahre alt. Seine Lebenserwartung als Käfer nach dem Schlupf beträgt allerdings nur wenige Wochen. Hirschkäfer werden in der Roten Liste als stark gefährdet geführt. Die Ursache ist, wie bei so vielen Tieren, der Verlust geeigneter Lebensräume.
(Text und Bild: Norbert Hörning)
Benediktushöhe
Liebe Naturfreunde,
gestern habe ich am späten Nachmittag noch ein kurze Exkursion auf die Benediktushöhe gemacht. Ziel war das Grundstück des BN hinter der Arbeitnehmerbildungsstätte. Dieses Grundstück wird seit mehreren Jahren regelmäßig beweidet. Ich habe gesehen: Über 50 Exemplare der Grünlichen Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) in Hochblüte. Über 50 Exemplare des Großen Zweiblatt (Listera ovata) in Hochblüte. Über 50 Exemplare des Helmknabenkrauts (Orchis militiaris) abblühend. 16 Exemplare der Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) in Knospe, eine Blüte war bereits aufgeblüht. Mehrere Exemplare der Mückenhändelwurz (Gymnadenia conopsea) in Knospe.
Bild 1 bis 4: Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha). Rote Lite Unterfranken Kategorie V
Bild 5: Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
Bild 6: Duftschöterich (Erysimum odoratum). Rote Liste Unterfranken Kategorie 3
Bild 7+8: Großes Zweiblatt (Listera ovata)
Bild 9: Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera). Rote Liste Unterfranken Kategorie 2
Bild 10: Gespinstblattwespe (Megalodontes cephalotes). Rote Liste Bayern Kategorie 3
Herzliche Grüße
Wolfgang Piepers
Ideensuche in der Kindergruppe
Amphibien leiden unter Klimawandel - Biber hilft Kostenlos
Elektrozaun am Angelteich in Retzbach
Amphibien sind die großen Verlierer im Zuge des Klimawandels. Umso mehr freuten sich alle Mitglieder der Ortsgruppe Retzbach und Umgebung vom Bund Naturschutz (BN) über den regnerischen Frühling. Er hat heuer den Erdkröten & Co sehr gut in die Karten gespielt hat. Fast 900 Erdkröten konnten an den Straßen Zellingen-Billingshausen und Zellingen-Duttenbrunn mithilfe von Krötenzäunen vor dem Straßentod gerettet werden. Auch in den Angelteichen im Retztal tummelten sich viel mehr Erdkröten als in den Jahren zuvor. Der BN bedankt sich beim Angelverein Zellingen-Retzbach, dass die Reparatur am Mönch des großen Teiches pünktlich abgeschlossen wurde, so dass der Wasserstand wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben werden konnte. Nichtsdestotrotz bleibt ein Wehrmutstropfen. Seit einer Woche befindet sich ein Elektrozaunan zwei Seiten des Teiches, um den im Nachbargrundstück anwesenden Biber zu vergrämen. Und das, obwohl der Biber die Landschaft so positiv für die Entwicklung der Artenvielfaltgestaltet und in Zeiten großer Trockenheit für ein stabiles Niveau des Grundwasserspiegels sorgt. Hier nur einige Tierarten, die vom Wirken des Bibers profitieren: Teich-, Berg- und Kammmolch, alle Kröten- und Froscharten, Eisvogel, Libellen, usw. Wir brauchen keine Elektrozäune in unserer Natur!! Dies ist reine Willkür und durch nichts zu rechtfertigen. Eigentlich will man den Biber langfristig vertreiben – und das mit Zustimmung des Jagd- und Fischereiverbands. Zudem stellt der Zaun eine Gefahr für alle Wildtiere dar, die sich an dieser Wasserstelle einfinden wollen. Somit sollte sich eigentlichauch jeder Jäger dagegen aussprechen. Leider bleibt der Sinn für die Natur und für denNaturschutz in unserer heutigen Zeit zu oft auf der Strecke!
Norbert Hörning, Reinhard Fritz (beide Bund Naturschutz (BN) Retzbach und Umgebung)
Bilder: -Biber: Edmar Rothaug, BN Retzbach, Alle anderen: Reinhard Fritz, BN Retzbach
Naturschutzverfehlung II
Gspringsbach
Auf ca 200 m wurde der Uferbereich des Gspringsbaches in Zellingen vor einer Fischzuchtanlage mit Bauaushub aufgefüllt.
Die OG hat die Gemeinde und das Landratsamt auf dieses Umweltvergehen hingewiesen.
Naturschutzverfehlung I
"Pflegemaßnahmen"
Um die Entwässerungsfunktion eines Grabens unterhalb der Weinberge von Himmelstadt zu gewährleisten, wurde dieser freigeschnitten. Eine Maßnahme die dringend notwendig war. Das sieht auch die OG so. Wie dies allerdings ausgeführt wurde,das hat mit einer Pflegemaßnahme nichts zu tun. Die Aktion ist inzwischen vom BN als Negativbeispiel dokumentiert.Unter anderem hat man keine Rücksicht auf gegenüber stehende Bäume, die die Funktion des Grabens in keinster Weise störten, genommen. Diese hat man umgedrückt oder aufgeschlitzt. So führt man keine Pflegemaßnahmen durch.Das die Arbeiten in der Presse nicht kritisch beleuchtet und im Mitteilungsblatt sogar als sehr vorbildlich ausgeführt ,dargestellt werden können wir nicht verstehen. Beim Landratsamt, Untere Naturschutzbehörde oder Landschaftspflegeverband hätte man sich Rat und Hilfe für die Pflegemaßnahmen holen können. Warum hat man das nicht getan?
Bild: aufgeschlitzter Baum
Nilgansfamilie an der Staustufe
Bild: Norbert Hörning
Insektenhotel
Das von der Kindergruppe errichtete Insektenhotel war in die Jahre gekommen und wurde nun runderneuert und wieder aufgehängt.
Bild: Insektenhilfe am BN Grundstück auf der Benediktushöhe (Norbert Hörning)
Arbeitseinsätze
Vielen Dank an die Freiwilligen!
Ehrenamtlich hunterte Leben retten
Jedes Jahr werden im Frühjahr zur Laichwanderung hunderttausende Amphibien (Kröten, Frösche, Molche) auf deutschen Straßen von Autoreifen lebendig zermatscht. Das Drama bleibt leider weitestgehend unbemerkt. Doch mit den Kröten werden auch die wenigen ehrenamtlichen Krötenretter aktiv, um möglichst viele Tiere vor dem grausamen Tod zu retten.
Und jedes Jahr kann jede(r) dabei mitmachen und dadurch hunderte kleine Leben retten.
Mach in diesem Jahr mit bei der der Krötenrettung und rette Leben. Wir freuen uns auf Dich.
Im Februar wenn die Temperaturen milder werden, geht's los. Eine Aufwandsentschädigung ist möglich.
Nähere Infos bei Norbert Hörning: 0160-93597603
Mutter und Kind wieder vereint
Ein Igelkind, das sich alleine in einem Garten verirrt hatte, konnte durch den richtigen Umgang gerettet werden.
Das kleine Igelchen hat tatsächlich seine Mama wiedergefunden. Beide haben das angebotene Futter gerne angenommen.
Konzert "ZWEI.PUNKT.NULL"
Am 15. November 2019 luden Steffi und Tom Reuchlein (Bandname "ZWEI.PUNKT.NULL") zu einem Liederabend im Torturm Zellingen zu Gunsten der Igelstation des Bund Naturschutzes ein. In diesem stimmungsvollen Ambiente wurden anspruchsvolle Lieder und Gedichte dargeboten. Das harmonische Miteinander der Musiker, die gelungene Lied- und Textauswahl, aber auch das aufgeschlossene Publikum machten das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Besten Dank dafür.
Biber fiel in leeres Becken
Am Samstag, den 25. Mai 2019 bemerkten Hausbesitzer in Retzstadt, dass ein junger Biber in das leere Becken in ihrem Garten gefallen war. 1,8 Meter stürzte das Tier in die Tiefe und konnte sich alleine daraus nicht mehr befreien. Die Versorgung durch die Ersthelfer mit Futter und Wasser hat der Pflanzenfresser gut angenommen. Zusammen mit dem ortsansässigen Jäger und einem Vertreter des Bund Naturschutz Retzbach konnte man das friedliche Tier in eine Hundebox dirigieren und schließlich am Gartenteich wieder aussetzen. Sichtlich erleichtert von den Strapazen hat sich der Biber in sein nasses Versteck zurückgezogen. Bericht Reinhard Fritz, OG Retzbach-Zellingen
Schwalben haben die Lehmpfütze angenommen
Machmal fehlt es an Kleinigkeiten, die Tiere daran hindern sich anzusiedeln. Die kleine, künstlich angelegte Lehmpfütze unter der Alten Mainbrücke zeigt das.
Heckenpflege
Neben der Pflege der Obstbäume und dem Mähen der Wiese standen diesen Winter weitere Arbeiten zur Pflege der Streuobstwiese und des Feldgehölzes an:
Die Sträucher des Feldgehölzes waren mit den Jahren einen Meter über die Grundstücksgrenze hinausgewachsen, so dass der benachbarte Acker freigeschnitten werden musste. Außerdem bietet eine zu dichte Hecke kaum genügend Lebensraum.
Es wäre sehr mühsam, wenn man mit Handsägen und Astscheren, im Bücken und mit viel Kraftaufwand arbeiten müsste. Eine große Erleichterung war daher der Einsatz einer Profi-Maschine durch einen Landschaftspflegebetrieb. Der benachbarte Landwirt hatte den zuverlässigen und umweltbewusst arbeitenden Landschaftspflegebetrieb vermittelt.
Im Nu wurden mehr als hundert Meter Länge geschnitten, und selbst in mehreren Metern Höhe rotierten die vier Kreissägeblätter und führten saubere senkrechte Schnitte aus, ohne Äste und Zweige zu zersplittern und zu zerfasern.
Anschließend schichteten Kinder und Erwachsene einen Teil des Schnittguts zu einer Benjeshecke auf. Daraus wird ein neuer Lebensraum, zugleich Wohn- und Rückzugsort für Insekten, Vögel, Kriechtiere und kleine Säugetiere. Vielen Dank allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit!
26.1.2019, BN-Gruppe Retzbach und Umgebung, Silvia Löwe
Jahresbericht 2018 der Ortsgruppe Retzbach und Umgebung
Aktivität in den Gemeinden Zellingen, Retzbach, Duttenbrunn, Retzstadt, Himmelstadt und Thüngen
- Wasservogel-Zählungen:Monate Januar bis April und September bis Dezember
- Monatlicher Ökostammtisch
- Jahreshauptversammlung
- Regelmäßige Treffen der Retzbacher Ortsvereine ( Teilnahme )
- Klausurtagung und Treffen der Kreisgruppe ( Teilnahme )
- Begehung der Amphibienwanderwege mit Gemeinde und UNB, weitere Maßnahmen besprochen
- Treffen mit UNB am Biotop „Poppengrund“, Besprechung weiterer Maßnahmen und Weiterleitung an Gemeinde (Förster)
- Besprechung mit Kreisgruppe wegen Beweidung und Freischneiden von BN-Flächen
- Treffen mit Vermessungsamt, Grundstücksvermessung am Klotz ( Grenzbereinigung )
- Stellungnahme zum Baugebiet in Thüngen
- Stellungnahme zum Gewerbegebiet in Retzstadt
- Stellungnahme zur Unterschutzstellung des Gsprings-Baches in Zellingen
- Über 200 Vogel und Fledermauskästen in den Gemarkungen Retzbach, Zellingen, Thüngen und Retzstadt kontrolliert und gereinigt
- Pflegemaßnahmen auf BN Grundstücken in den Gemarkungen Retzstadt, Thüngen und Retzbach durch den Landschaftspflegeverband
- Monatliche Aktionen unserer 3 Kinder/Jugendgruppen in Himmelstadt u. Zellingen / Retzbach
- Abfallkorb am Mainwanderweg ( BN Grundstücke ) regelmäßig gereinigt
- Vogelstimmenwanderung im Bayerntal in Retzbach
- 3 Amphibienwanderwege gesichert:
- Retzbach – Retzstadt, dort nur Kontrolle des Leitsystems und der Zuchtbecken des Angelvereins;
- Zellingen- Billingshausen, dort gesammelt;
- Zellingen –Duttenbrunn, dort Zaun auf- und abgebaut und gesammelt,
- Aktion dauerten von Ende Februar bis Anfang April
- Begehungen und Arbeiten in den Sandgruben von Retzbach zum Schutz von Amphibien
- Uferschwalbenkolonie und kleinere Biotope für Amphibien in Retzbacher Sandgrube betreut
- Schwalbenpfützen unter der alten Mainbrücke in Retzbach angelegt
- Arbeiten ( Schneiden der Bäume und Mähen ) auf der Streuobstwiese in Himmelstadt
- Kleine Baumsanierung am Hang, Auffahrt zur Arbeitnehmerbildungsstätte ( BN Grundstück )
- An verschiedenen Treffen und Begehungen mit Bürgermeister, Bauhof und Untere Naturschutzbehörde teilgenommen
- Betreuung und Sicherung der Biberreviere an der Retz und am Gsprings-Bach
- Ehrung von Wolfgang Piepers durch den Landrat
- Igelstation von Patricia Behr und Reinhard Fritz jetzt unter OG Retzbach und Umgebung
Gez. Norbert Hörning