Jahreszeitliche Naturtipps
Blume des Jahres 2021: Der Große Wiesenknopf
Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), gehört zur Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Er ist eine Art der wechselfeuchten Nasswiesen und der Moorwiesen und damit eine Pflanze des extensiv genutzten Grünlands. Mit ihrer Wahl zur Blume des Jahres setzt sich die Loki Schmidt Stiftung für den Erhalt ihres artenreichen Lebensraumes ein.
Noch vor 50 Jahren waren bunte artenreiche Wiesen – neben vielen Blühpflanzen auch Lebensraum zahlreicher Bienen, Schmetterlinge, Libellen, des Kiebitz und anderer Wiesenvögel - ein gewohnter Anblick. Inzwischen ist ihr Bestand massiv zurückgegangen. Viele dieser oft feuchten oder nassen Wiesen wurden im Laufe der Zeit trockengelegt, intensiv beweidet oder umgebrochen. Oder aber die Aufgabe der Nutzung führte zur Verbuschung.
Im Mittelalter war der große Wiesenknopf eine vielgenutzte Heilpflanze. Er galt als bedeutendes Kraut zum Schutz vor Pest und auch als Mittel gegen Tuberkulose. Heute wird er nur noch selten verwendet, kann jedoch bei Blutungen und anderen Leiden heute genauso angewandt werden. Frische Blätter oder die geriebene frische Wurzel auf Wunden und Brandblasen aufgelegt unterstützen die Heilung und wirken entzündungshemmend.
Für Bienen, Ameisen und Schmetterlinge ist der hübsche Wiesenknopf eine wichtige Nahrungsquelle.
Sowohl der kleine als auch der große Wiesenknopf werden als Würzkraut verwendet. Sie sind sogar im Winter zu finden, solange es nicht zu kalt wird. Frische Triebe und junge Blätter schmecken wunderbar im Salat, in Kräuterbutter und Kräuterquark. Als „Pimpernell“ ist er einer der sieben Kräuter in der „Frankfurter Grünen Soße“. Auch Blüten und Wurzeln lassen sich verwenden.
Naturbeobachtungen im Januar
Wem auf Spaziergängen in dieser Jahreszeit größere Schwärme von Singvögeln auffallen, hat es – mit großer Wahrscheinlichkeit – mit Erlenzeisigen zu tun. Ganz sicher kann man sein, wenn sich die Vögel in Erlen tummeln. Erlenzeisige sind zwar das ganze Jahr über bei uns, sie fallen aber insbesondere im Winter auf, wenn sie in großer Zahl auf Futtersuche durch die kahlen Äste von Erlen oder Birken turnen. Zudem gesellen sich zu den in unseren Nadel- und Mischwäldern brütenden Erlenzeisigen auch in Nord- und Osteuropa brütende Vögel dieser Art.
Erlenzeisige sind durch ihre grüngelbe Färbung an Oberseite und Brust recht auffällig. Während die Oberseite sehr farbintensiv ist, ist die Unterseite heller gelb. Die dunkle Strichelung an Rücken und Bauch ist gut erkennbar. Im Flug werden breite gelbe Flügelbinden sichtbar. Die Männchen (wie im Bild rechts) sind an Stirn, Scheitel und Kinn schwarz, die Weibchen graugrün. Die schwarzen Schwanzfedern sind gelb gerändert.