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Der mit der Maske

Der Gartenschläfer, wegen seiner verwegenen Maske oft auch liebevoll Zorro genannt, gehört zur Familie der Bilche, die in Bayern mit vier Arten vorkommen. Neben dem Gartenschläfer sind da der Siebenschläfer, die Haselmaus und der Baumschläfer zu nennen. Da ein großer Teil des weltweiten Bestands der Gartenschläfer mittlerweile in Deutschland vorkommt, hat Deutschland eine besondere Verantwortung für den Schutz dieser Tiere. Gartenschläfer und Siebenschläfer, die die Bundesartenschutzverordnung als besonders geschützte Tierarten aufführt, leben als Kulturfolger auch in der Nähe der Menschen. Insbesondere Gartenschläfer profitieren als Allesfresser vom reichen Nahrungsangebot und den Unterschlupfmöglichkeiten, die sie in unserer Nähe für ihren Winterschlaf oder die Aufzucht der Jungen nutzen. Die nachtaktiven Nager werden manchmal sogar zutraulich.

Bilche sind sehr gute Kletterer. Dank ihrer Sohlenschwielen an den Pfoten können sie sogar glatte Hauswände erklimmen. Wenn sie geeignete Öffnungen finden, nutzen Gartenschläfer und Siebenschläfer auch gerne Gebäude als Unterschlupf. Um das Eindringen der Tiere ins Haus zu verhindern, sollten Äste nicht direkt ans Haus heran oder darüber ragen, potentielle Zugänge sollten verschlossen werden, und vor allem der Zugang zu Vorräten, wie beispielsweise in der Speisekammer, sollten versperrt sein. Andererseits sind die Lebensstätten dieser besonders geschützten Art ebenfalls geschützt. Dazu gehören Lagerhallen, Dachböden, Garagen oder Balkone. Ausnahmen gelten lediglich für Wohn- und Geschäftsräume. Das Fangen der Tiere ist ausnahmslos überall verboten. Sollten die Tiere sich in Bereichen wohnlich eingerichtet haben, in denen sie nicht geduldet werden können, sind fachkundige Personen zu kontaktieren. Die Untere Naturschutzbehörde ist hier die erste Anlaufstelle.

Und was kann man für die putzigen Nager tun?

Gestalten Sie Ihren Garten abwechslungsreich mit wilden Ecken, dichten Hecken und Sträuchern. So können sich auch Insekten, Spinnen und Gliederfüßer ansiedeln, die wichtige Nahrungsquellen für Gartenschläfer sind. Damit entstehen gleichzeitig Rückzugsorte, an denen die Tiere ihre Nester anlegen können. Auch Nistkästen können zusätzlichen Wohnraum für die Bilche schaffen, die damit vom Haus ferngehalten werden können. Siebenschläfer und Gartenschläfer nehmen Nistkästen in der Regel gerne an. Wichtig ist hier die Verwendung von sägerauem, nur natürlich behandeltem Holz (z.B. mit Leinöl). Die Einschlupföffnung sollte für Gartenschläfer einen Durchmesser von 32 bis 35 mm und für Siebenschläfer von circa 50 mm haben. Eine Bauanleitung für einen Nistkasten gibt es hier: www.gartenschlaefer.de/Nistkasten-Bauanleitung.

Übrigens: Bilche bekommen meist nur einmal im Jahr Nachwuchs. So kommt es bei ihnen nicht zu extremen Vermehrungen wie bei Ratten und Mäusen.

Sie haben einen Gartenschläfer im Garten? Bitte melden Sie Ihre Beobachtung an die Meldestelle unter www.gartenschlaefer.de

Jeder Hinweis hilft, die Bestände der Art in ihrem Verbreitungsgebiet zu schützen.