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Tierfallen im Garten

In vielen Gärten stellen Kellerfensterschächte und Treppenabgänge eine Gefahr für Frösche und andere Kleintiere dar. Wenn Amphibien an Hausmauern entlangwandern, purzeln sie in diese Fallen und oft gibt es kein Entkommen. Ist es am Grund der Schächte feucht, können sie dort zwar lange überdauern. Strenger Frost bedeutet für die Gefangenen aber meist den Tod.

13.10.2022

Jetzt vor dem Winter ist es höchste Zeit um solche Tierfallen im Garten zu kontrollieren. Amphibien wie Erdkröte, Grasfrosch, Berg- und Teichmolch oder auch Feuersalamander sind seit der vergangenen Regenperiode sehr aktiv und auf der Suche nach Nahrung und neuen Verstecken werden ihnen Schächte und Treppenabgänge schnell zum Verhängnis. Betroffen sind auch andere Arten wie Spitzmäuse, Eidechsen, Blindschleichen oder Laufkäfer.

Gerade in naturnahen Gärten, in denen viele Tiere leben, besteht oft ein hohes Risiko für Lurche, solange keine Vorkehrungen getroffen werden, um solche Gefahrenstellen zu entschärfen. Je nach Tiefe und örtlicher Situation kann man eine Abdeckung aus Metall-Gaze anbringen oder auch Rampen aus Steinen bauen. Dennoch ist eine regelmäßige Kontrolle der Schächte und Abgänge ratsam. So können sich junge Amphibien durch Spalten quetschen und so an Schutzgittern vorbei in die Falle geraten.

Tagsüber verbergen sich viele der Gefangenen geschickt unter Laub oder in Spalten, so dass man sie nicht leicht entdeckt. Am Abend werden sie aktiv und versuchen dann einen Ausweg zu finden. Um die hineingefallenen Tiere zu retten, ist eine mehrmalige Kontrolle nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Taschenlampe sinnvoll. Es sollte ein milder Abend mit Temperaturen über sechs Grad sein, leichter Regen schadet nicht. Zusätzlich sind Kontrollen untertags anzuraten, wobei man möglichst Verstecke wie Laub oder Steinplatten vorsichtig durchsucht. Gerade Blindschleichen werden bei ausschließlich nächtlicher Suche leicht übersehen. Die Tiere können mit Handschuhen angefasst, geborgen und im Umfeld einer Versteckmöglichkeit wieder in die Freiheit entlassen werden.

Am besten ist es, wenn man im Garten an mehreren Stellen Haufen aus Ästen und Zweigen anlegt. Sie dienen als „Hotel“ für viele Arten. Amphibien können sich hier verstecken und überwintern. Frisch angelegte Haufen sollte man im ersten Herbst noch mit einer schützenden Laubschicht überdecken. In den Folgejahren sammelt sich ein Bodensatz aus Mulm und verrottendem Astmaterial an, in dem sich die Tiere verbergen können. Und natürlich sollte man die Fallensituationen umgehend entschärfen, damit in Zukunft das Risiko für die tierischen Mitbewohner des Gartens reduziert wird.


Weitere Infos:
www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten/laubsauger-und-laubblaeser

www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/naturgarten