Zur Startseite
  • Aktuelles
  • Veranstaltungen
  • Presse
  • Spenden+Helfen
  • Kontakte+Service

Ortsgruppen

  • Home  › 
  • Aktuelles

Privatinitiative für mehr Naturschutz

Im Hasenwiesenweg in Zellingen wird ein ökologisch „wertloses“ Grundstück auf Privatgrund umgewandelt in ein Biotop für Eidechsen, bodenbrütende Insekten und Kleinsäuger: Muschelkalksteine, offene Sandflächen und eine Wasserstelle sind im Entstehen.

11.09.2025

Die Welt hat sich verändert. Noch niemals in der Menschheitsgeschichte hat der Mensch in so kurzer Zeit derart massiv in seine Umwelt eingegriffen wie in den letzten Jahrzehnten. Beispiele dafür sind Flächenversiegelung, Plastikmüll in Meeren, Monokulturen mit Pestizideinsätzen und Mineraldüngergaben. Biotopzerstörungen, Rückgang der Individuen-Dichten um bis zu 90 % und gebietsweises Aussterben einzelner Arten sind die Folge. Zusammenfassend wird dies verharmlosend als Artenschwund bezeichnet.

Vor diesem Hintergrund startete das privat initiierte Projekt GREVIT (= Grundstücksrevitalisierung). Ziel ist, im lokalen Umfeld auf privaten Grundstücken einförmige und großflächige Agrarsteppen mit pestizidfreien Naturinseln zu unterbrechen und von einzelnen Arten beherrschtes „Ödland“ in farbenprächtige Wiesen und abwechslungsreiche Saumgesellschaften zu überführen. Erste Projekte werden derzeit umgesetzt, weitere sind in Planung. 

Im Hasenwiesenweg in Zellingen wird ein ökologisch „wertloses“ Grundstück auf Privatgrund umgewandelt in ein Biotop für Eidechsen, bodenbrütende Insekten und Kleinsäuger: Muschelkalksteine, offene Sandflächen und eine Wasserstelle sind im Entstehen. Ergänzt wird das neu geschaffene Biotop durch Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und holzbrütende Wildbienen. Der Bund Naturschutz (BN) unterstützt das GREVIT-Projekt ideell. die örtlichen Jagdgenossen und Forstleute sind über die Strukturverbesserung erfreut. Finanziell gefördert wird die Privatinitiative durch das Regionalbudget der ILE Main Wein Garten, in dem auch die Gemeinde Zellingen vertreten ist. 

Das entstehende Biotop ist für die Bevölkerung frei zugänglich, womit zukünftige Naturbeobachtungen jederzeit möglich sind. Im Natursinn geschädigte und zerstörte Grundstücke gibt es mittlerweile viele. Diese sollen unter biologisch-ökologischen Gesichtspunkten im Hinblick auf Artenschutz, Biotopverbesserung und Biodiversität öffentlichkeitswirksam aufgewertet bzw. renaturiert werden. Interessierte Grundstückseigentümer melden sich bei Herrn Reinhard Fritz, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Retzbach-Zellingen (E-Mail: rein.fritz@t-online.de).

Fotos: Reinhard Fritz

Muschelkalksteine, ungesiebter Grubensand und Holzanteile werden zur Erhöhung der Strukturvielfalt verarbeitet. Das biologisch wertvolle Biotop erhöht die Artenvielfalt.