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GEMÜSEBAU UND ERNÄHRUNG - EIN BESUCH BEIM KULTURGEMÜSE KARBACH

Unter dem Motto "Mit Messer und Gabel das Klima retten" haben wir mit zwei Aktionen versucht den Einfluss unseres Konsums, insbesondere unserer Ernährung, auf Klima und Landnutzung aufzuzeigen und mit den Teilnehmenden Handlungsmöglichkeiten zu überdenken. Die jüngste Exkursion führte uns so zum Kulturgemüse nach Karbach.

06.08.2025

Große Resonanz fand der Hofbesuch beim Kulturgemüse Karbach, den wir unter dem Titel „Mit Messer und Gabel das Klima retten“ angeboten hatte. Knapp 20 Personen kamen zusammen, um den Betrieb von Heike Vollmer und Frank Lusche am Ortsende von Karbach kennenzulernen und beim anschließenden Klimapicknick Wissenswertes zur Bedeutung der Ernährung in Bezug auf den Klimawandel zu erfahren.

Heike Vollmer und Frank Lusche, beide studierte Landwirte mit dem Schwerpunkt ökologischer Landbau, gründeten vor zweieinhalb Jahren mit dem Kulturgemüse Karbach ihren eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Diesen führen sie nach dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft, das heißt Verbraucherinnen und Verbraucher finanzieren die landwirtschaftliche Produktion und erhalten dafür regional erzeugte Lebensmittel. Aber auch der ökologische Aspekt steht im Fokus: die Landbewirtschaftung erfolgt natur- und klimaverträglich. Beim Kulturgemüse Karbach gibt es lokales, saisonales Biogemüse aus aufbauender Landwirtschaft (das bedeutet der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit und die Erzeugung gesunder und nährstoffreicher Lebensmittel haben die höchste Priorität). 

Die Anbaufläche hat die Familie vom Biohof Schmelz übernommen und entwickelt sie sukzessive weiter. So konnten die Teilnehmenden neben Gemüseflächen, Folientunneln, Blühstreifen auch neue Obstanpflanzungen bewundern. Problemen wir Mäuseplage oder Schneckenfraß plant man mit natürlichen Feinden zu begegnen. Dazu soll auf dem ehemaligen Acker mehr Strukturvielfalt entstehen, um Fraßfeinden Lebensraum zu bieten. Und vielleicht sind in den nächsten Jahren Laufenten auf der Fläche anzutreffen, die den Schnecken zu Leibe rücken. Bei den Produkten probieren die beiden Landwirte immer wieder Neues, um zum einen das Angebot an Produkten zu erhöhen, und um auch im Herbst/Winter ein gutes Angebot zu bieten, aber auch um Anfälligkeiten für Krankheiten oder Schädlinge zu minimieren. Das Interesse der Teilnehmenden war groß und Heike und Frank mussten Fragen über Fragen, die sich um das Konzept, die angebotenen Sorten, Düngung und Schädlingsbekämpfung etc. drehten, beantworten.

Am Ende des abwechslungsreichen Rundganges wartete Juliane Wellmann, BNE-Referentin und Umweltpädagogin, an der neuen Picknickecke des Betriebes mit Fragen zum CO2 Ausstoß rund um unsere Ernährung. Da konnte sich jede und jeder mit Schätzungen zu Treibhausgasemissionen bei der Lebensmittelproduktion, den Unterschieden zwischen pflanzlicher und tierischer Ernährung, aber auch zur Lebensmittelverschwendung oder Transport versuchen. Wie zu erwarten sind die größten Probleme die tierischen Lebensmittel und die Lebensmittelverschwendung. 

Schließlich präsentierte Juliane Wellmann auf einem Teller die empfohlene Tagesmenge an Lebensmitteln (Planetary Health Diet - PHD), mit der alle Menschen gesund ernährt und die planetaren Grenzen geschützt werden können. Die aus dem Planetary Health Diet abgeleitete Ernährungsweise besteht größtenteils aus Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und ungesättigten Fetten. Ergänzen kann man den Speiseplan durch moderate Mengen an Fisch und Meeresfrüchten sowie Geflügel, während beispielsweise stärkereiche Gemüsearten wie Kartoffeln und Maniok, Milchprodukte, rotes Fleisch, Zucker und gesättigte Fette keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen sollen (vgl. https://www.bzfe.de/klima-und-wandel/essen-im-wandel/planetary-health-diet).

Nun durften alle Teilnehmenden die Produkte des Tellers verkosten und als Anregungen für eine fleischreduzierte Ernährung hatte Frau Wellmann nicht nur vegane Wurst und veganen Käse mitgebracht, sondern auch einige Aufstriche vorbereitet, die beides ersetzen oder ergänzen können. Bereichert wurde das Picknick von frischem Gemüse der Landwirtsfamilie.

Die Aktion fand statt im Rahmen des Umweltbildungsprojekts 2024/25 der BUND Naturschutz (BN) Kreisgruppe Main-Spessart mit Motto „KLAwir - Klimawandel, Artensterben und wir“, gefördert vom Bayr. Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. 

Die BN Kreisgruppe Main-Spessart ist ausgezeichnet mit dem Qualitätssiegel Umweltbildung.Bayern

Mehr zu unserem Umweltbildungsprojekt und den anderen Hofführungen hier

Alle Fotos Conni Schlosser