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Die Vielfalt macht's - Runder Tisch

Unser Runder Tisch „Lebendige Grünflächen für Kommunen“ Anfang des Monats hat gezeigt: alle Bemühungen zum Erhalt von vielfältigen Grünflächen werden dominiert vom Kampf gegen die Trockenheit.

06.10.2022

In den letzten beiden Jahren, der Runde Tisch wurde 2020 vom BUND Naturschutz Main-Spessart im Rahmen des Umweltbildungsprojektes ins Leben gerufen, lag das Hauptaugenmerk der Experten- und Praktikerrunde noch auf Änderungen des Mähmanagements und der Extensivierung von Pflanzflächen, um für mehr Insektenvielfalt zu sorgen. Viel ist dabei allein schon durch weniger Eingriffe zu erreichen, die in der freien Landschaft auch ganz klar durch die Naturschutzgesetze geregelt sind. Der Sommer 2022 hat aber verdeutlicht, dass die zunehmende Trockenheit ein komplettes Umdenken bei der Gestaltung und Pflege von Grünflächen notwendig macht. Dabei spielt uns in die Hände, dass die Natur immer einen Weg – und Pflanzen – findet, sich durchzusetzen. So arbeitet man in Karlstadt schon lange nach dem Prinzip: was von alleine kommt darf bleiben. Im Trockensommer 2022 konnte man deshalb noch blühende Wegwarten, Schafgarben, Johanniskräuter sehen. Wichtig ist es den Grünflächen durch Pflege und Mahd Strukturen zu geben und so auch für ansprechende Formen zu sorgen. Die Ausmagerung der Flächen sorgt für mehr Artenvielfalt. Dabei sollte man bei allen Maßnahmen die Bevölkerung mitnehmen und erklären, was wie und warum gemacht wird. Warum zum Beispiel die Wiesen seltener gemäht werden, warum nur noch schmale Streifen entlang von Wegen frei gehalten werden. Und dass eine extensiver gestaltete Staudenfläche anfangs unfertig aussieht aber zukunftsfähiger ist, dass Saisonbepflanzungen wegen ihres enormen Wasserbedarfs keinen Sinn mehr machen, dass auch Schottergärten nicht nur wenig Lebensraum bieten, sondern auch zur Erhitzung unseres Wohnumfeldes beitragen. Und während viele kommunalen Bauhöfe und Grünflächenämter sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind und sich zunehmend bemühen ihre Pflegekonzepte umzustellen, beobachtet die Staudenexpertin Elisabeth Fleuchaus, dass Hausgartenbesitzer*innen immer weniger Interesse an einer naturnahen Gartengestaltung mit Stauden und Gehölzen haben. Hier stünden Steine, Schotter, Schwimmbäder im Vordergrund. Es wartet noch eine große Aufgabe auf alle Akteure: vor allem die Bevölkerung muss endlich umdenken, neue Pflegekonzepte sollten akzeptiert, aber auch das eigene Handeln im Hausgarten und auf der privaten Freifläche muss überdacht werden. Und die Mitarbeitenden in den Bauhöfen benötigen die Unterstützung und den Rückhalt durch die Bürgermeister*innen, Stadt- und Gemeinderät*innen. Dabei dürfen auch die privaten Dienstleistungsbetriebe, die für Kommunen in der Flächenpflege tätig sind, nicht veregssen werden.

Der BN bedankt sich bei den Referent*innen für ihre Beiträge: Steffen Jodl, Regionalreferent für Unterfranken des BN, Saskia Becker, Landschaftspflegeverband MSP, Klaus Lankes, Stadtgärtner Karlstadt und bei der Stadt Marktheidenfeld für das Bereitstellen der Räumlichkeiten und die Unterstützung bei der Durchführung des Runden Tisches.

Der Runde Tisch Lebendige Grünflächen soll auch 2023 fortgesetzt werden, hier ist angedacht den Austausch im Rahmen einer Exkursion zu fördern.

Ein ausführlicher Bericht zum Runden Tisch ist im MainEcho am 6. Oktober erschienen

Der Flyer zur Veranstaltung

Die Ankündigung