20 Jahre UmweltBildungsProjekt MainSpessart
Zu den Bildern oben: Graffiti-Künstler beim Gestalten der ERNA (Fotos Jakob Steigerwald), die ERNA mit ihrem neuen Logo (Fotos Conni Schlosser), Mitglieder beim Putzen der ERNA (Fotos Conni Schlosser)
Auf den Monat genau vor 20 Jahren startete die KG mit ihrem Umweltbildungsprojekt rund um den Bauwagen ERNA. Im Frühjahr 2003 hatte die Vorstandschaft der Kreisgruppe unter dem damaligen Vorsitzenden Erich Perchermeier auf einer Klausurtagung in der Kreuzgrundhütte im Spessart beschlossen die Umweltbildung stärker zu gewichten und hier vor allem bei den Jüngsten zu beginnen. Denn: Nur was der Mensch kennt und schätzt, schützt er auch.
Dazu wurden nicht nur neue Kindergruppen gegründet, man wollte mit einem Angebot für Schulen und Kindergärten eine breite Bevölkerungsschicht erreichen. Nach reiflicher Überlegung und der Betrachtung von Alternativen entschied man sich für die Anschaffung eines Bauwagens als Ausgangspunkt für Umweltbildungsangebote.
Sehr kurzfristig wurde dann auch ein Bauwagen angeschafft und weil Räder los hinter dem Krankenhauswäldchen auf einem von der Stadt Marktheidenfeld zur Verfügung gestellten Grundstück aufgestellt. Schon im September begann nach kurzer Renovierungszeit das inhaltliche Angebot rund um Wald und Wiese.
Im Folgejahr erhielt ERNA - ERlebnis NAtur - einen Bruder, den ARNE - Auf Rädern Natur erleben. ARNE war endlich mobil und das Angebot konnte auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden. Im Laufe der Zeit war es nicht mehr praktikabel den Bauwagen zu transportieren und das Angebot wurde mit Bollerwagen und schließlich Rucksack noch mobiler.
Auch inhaltlich hat sich viel getan: ursprünglich waren die inhaltlichen Schwerpunkte das Kennenlernen heimischer Biotope rund um Wald, Wiese, Wasser, Hecke nach dem Motto „Mit Kopf, Herz und Hand“. Doch in dem Maße, wie sich die Umweltbildung seit 2000’er Jahren hin zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) weiterentwickelte, haben sich auch das Angebote der Kreisgruppe weiterentwickelt. Die Übersicht zeigt in chronologischer Form die Themen der letzten Jahrzehnte auf.
Waren die ersten „Kunden“ Kinder im Vorschul- und Schulalter wurden in den Folgejahren immer wieder neue Zielgruppen angesprochen. Da gab es eigene Jugendprojekte wie „Auf Winnetous Spuren“ aus dem ein trinationales Jugendprojekt hervorging, das Medienprojekt „Schöpfung bewahren“ oder das Projekt „HIZUNA“, das bis heute weitergeführt wird. In Zusammenarbeit mit der JBN wurde ein Projekt „Naturerleben für geflüchtete und einheimishce Kinder“ durchgeführt. Es wurden Veranstaltungsangebote für Erwachsene gemacht wie „Ein perfektes Dinner“, den Themenabend in Form eines World Cafes „Klimaschutz – auf geht‘s!“ oder verschiedene Ausstellungen mit Begleitprogramm. Oder der Videowettbewerb „Zeig mir deinen Garten“. Es gab Familienaktionen und Beteiligungen bei Stadtfesten wie zum Beispiel in Marktheidenfeld „Wir bauen unsere Stadt aus Lehm“.
Jetzt steht die ERNA hinter dem Jugendzentrum in Marktheidenfeld und mit dem 20 jährigen Jubiläum wird zugleich der neue Standort der ERNA eingeweiht. Denn ein Umzug war notwendig: Im vorletzten Jahr häuften sich am alten Standort der ERNA Vandalismus und Einbrüche und so reifte der Entschluss einen neuen Standort zu suchen. Und da der Bauwagen am alten Standort nur noch selten genutzt wurde, entstand die Idee einer Kooperation mit dem Jugendzentrum. Künftig soll der Bauwagen vom JUZ und BN gemeinsam genutzt werden.
Die Stadt Marktheidenfeld hat den BN unterstützt und das Gelände zur Verfügung gestellt und vorbereitet. Das Versetzen erfolgte im Auftrag des BN durch eine Fachfirma. In den letzten Wochen wurde mit Hochdruck an der Renovierung der ERNA gearbeitet. Ein junger Graffitikünstler hat erst kürzlich die Außengestaltung vollendet und so wird die ERNA künftig Treffpunkt der Kindergruppe Wilde Bienen und der Ortsgruppe Marktheidenfeld sein. Sie wird auch vom Jugendzentrum mitgenutzt werden und beleibt weiterhin Ausgangspunkt für Umweltbildungsangebote.