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Was wächst zwischen den Pflasterfugen?

Die #Krautschau ist eine Mitmachaktion, die das Bewusstsein für unsere wilden Pflanzen in der Stadt und im Siedlungsbereich stärken soll.

27.04.2022

Dabei werden Pflanzen, die zwischen Pflasterfugen oder Mauerritzen wachsen, bestimmt und mit Kreide markiert. Die Aktion wird bayernweit durch den BUND Naturschutz begleitet. Die BN-Kreisgruppe Main-Spessart hat dazu eigene Aktionen geplant  und auf ihrer Homepage eingestellt:

Was wächst eigentlich zwischen unseren Pflasterfugen und Mauerritzen? Die wenigsten Menschen wissen das. In den Pflaster-Ritzen der weitgehend versiegelten Stadt- und Siedlungsbereiche wachsen jede Menge Wildpflanzen, die sehr wichtig für unser städtisches Ökosystem sind. Die grünen Fugen sind nämlich nicht nur schön, sie nehmen auch Regenwasser auf und binden Staub. Jede Pflanze trägt zur Artenvielfalt bei und ihre Blüten liefern Nektar und Pollen für Insekten. Die Pflanzenwurzeln schaffen winzige Mikrohabitate, in denen Asseln, Würmer, Weberknechte, Spinnen, Käfer und Schnecken leben, die wiederrum Nahrung für Vögel und Igel sind. Aus diesem Grund ruft der BN erstmals zur #Krautschau auf und die Kreisgruppe Main-Spessart hat diese in ihr Umweltbildungsprojekt „Vielfalt der/am Wege“ integriert. Die Aktion ist eine hervorragende Möglichkeit, unseren Wildpflanzen im urbanen Raum eine Stimme zu geben.

Mitmachen kann jeder – so geht’s: Überall dort, wo Flächen versiegelt sind, leben Pflanzen unter Extrembedingungen und kaum jemanden fällt das auf. Die #Krautschau soll das ändern. Und so geht’s: Bei einem Spaziergang werden die entdeckten Fugen-Pflanzen bestimmt und mit Kreide der Name danebengeschrieben. Helfen können dabei Bestimmungsbücher oder die kostenlose Smartphone-App FloraIncognita. Mit diesem Straßengraffiti werden dann auch andere Menschen auf die wilde Schönheit am Straßenrand aufmerksam – zumindest bis zum nächsten Regen. Und das Beste daran: Es macht nicht nur Spaß, man wird bereits nach kurzer Zeit zum richtigen Artenkenner! Aber Achtung: Sicherheit geht vor. Der BN bittet alle Teilnehmer*innen, keine Pflanzen an befahrenen Straßen zu bestimmen.

Bundesweiter Aktionstag: Die #Krautschau ist eine Aktion, die das ganze Jahr durchgeführt werden kann. Zusätzlich lädt die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemeinsam mit dem BUND Naturschutz in Bayern e.V. zu einem bundesweiten Krautschau-Aktionstag ein. Dieser findet dieses Jahr am 22.05.2022 statt, dem internationalen Tag der biologischen Vielfalt.

Die Kreisgruppe Main-Spessart hat ihren ersten Aktionstag bereits hinter sich: bei der Gemeinschaftsaktion „Marktheidenfeld blüht auf!“ hat das BN-Team  bereits Pflanzen vorgestellt und für das Mitmachprojekt geworben. Zusätzlich findet am 4. Mai 2022 von 18.30 – 20.30 Uhr in Karlstadt ein Einführungskurs für Multiplikator*innen und Interessierte statt – die Aktion eignet sich hervorragend auch für Schulaktionen – und die Kreisgruppe ruft dazu auf, ihr die fotografierten oder gefilmten Werke an bn-msp@t-online.de zuzusenden. Aus den Einsendungen soll am Jahresende ein Film entstehen. Wer sich an Aktionen beteiligen möchte oder weitere Informationen benötigt,  kann sich gerne an die Kreisgruppe Main-Spessart wenden. „Je mehr Aufmerksamkeit die Pflanzen bekommen, umso besser. Vielleicht schaffen wir es dadurch, mehr Menschen für die Natur zu begeistern.

Idee stammt ursprünglich aus Frankreich: Um mehr Bewusstsein für unsere Wildpflanzen auf Gehwegen zu schaffen, hatte der französische Botaniker Boris Presseq bereits 2019 den Einfall, Mauerritzen- und Pflasterfugenpflanzen zu bestimmen und deren Namen mit Kreide auf Straßen zu schreiben. Über Social Media und dem Hashtag #Morethanweeds wurde die Idee europaweit verbreitet und ist nun als #Krautschau in Deutschland angekommen.