Online-Bürgerbeteiligung zum Radverkehr im Landkreis Main-Spessart
Dass neue Straßen mehr Autoverkehr erzeugen, ist eine Binsenweisheit. Gleiches könnte man auch für den Radverkehr sagen: mehr – und vor allem sicherere – Radwege führen zu mehr Radverkehr. Was in diesem Fall mehrere Nebeneffekte hätte: Rad statt Auto spart Treibstoff und erzeugt weniger CO2, reduziert Lärm- und Feinstaubbelastung, und Bewegung soll obendrein gut für die Gesundheit sein.
Gute Vorsätze, den Radverkehr zu stärken gibt es durchaus. Laut ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) hat sich die Bundesregierung in ihrem so oft zitierten Koalitionsvertrag dazu bekannt, das veraltete Straßenverkehrsgesetz (StVG) so anzupassen, dass Ziele des Klima- und Gesundheitsschutzes berücksichtigt werden. Es ist sogar die Rede davon, dass wir in Deutschland niederländische Verhältnisse im Radverkehr brauchen. Eine sehr ambitionierte Aussage! Vor allem wenn man sie sich vor dem Hintergrund verschiedener Berichte im ADFC-Magazin Radwelt (zum Beispiel zur niederländischen Stadt Utrecht) betrachtet und mit der Situation im eigenen Land vergleicht.
Auch das BMDV (Bundesministerium für Digitales und Verkehr) weist auf der eigenen Website darauf hin, dass der Radverkehr während der Corona-Pandemie weiter zugenommen hat und sieht einen guten Grund darin, „die Weiterentwicklung und Verbesserung des Radverkehrs mit Nachdruck voranzutreiben“. In einem Werbefilm zur Radverkehrsoffensive des Bundesverkehrsministeriums wird für nachhaltige Mobilität in Deutschland mit Neuregelungen in der StVO (Straßenverkehrsordnung) für mehr Schutz und ein sicheres und lückenloses Radverkehrsnetz geworben. Damit das dort ebenfalls formulierte Ziel „Werden wir Radverkehrsland bis 2030: mehr Radwege, weniger Radunfälle“ mehr als nur schöne Worte bleibt, ist es wichtig, dass die Radfahrenden selber aktiv werden und auf Missstände im Straßenverkehr hinweisen.
Eine Gelegenheit bietet sich hier mit einer Online-Bürgerbeteiligung. Der Landkreis Main-Spessart erstellt aktuell ein Radverkehrskonzept, welches insbesondere die Radnutzung im Alltag stärker in den Blick nimmt. Ziel ist es, ein sicheres, attraktives und durchgängiges Radverkehrsnetz für alle Radfahrenden zu schaffen. Hierfür ist Ihre Mithilfe gefragt! Mehr dazu finden Sie hier: