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MEHR RÜCKSICHT FÜREINANDER UND AUF PFLANZEN UND TIERWELT

Vor allem in Zeiten von Corona hat der Erholungsdruck auf unsere Landschaft zugenommen. Die Presse war bereits im letzten Jahr voll von Berichten aus den oberbayrischen Bergen und Seen, von der Mainschleife bei Volkach, von der Rhön - nur um einige Gebiete zu nennen.

01.04.2021

Doch auch im Landkreis Main-Spessart macht es sich bemerkbar, dass unser Aktionsradius eingeschränkt ist und Urlaubsreisen nahezu unmöglich sind. Immer mehr Menschen entdecken die Schönheit und Vielfalt auch unseres Landkreises. Grundsätzlich ein schöner Trend, der Urlaub im eigenen Land, im eigenen Landkreis. Leider machen sich jedoch schon die ersten negativen Auswirkungen bemerkbar: vollgeparkte Feldwege, Menschenansammlungen in besonders beworbenen Naturlandschaften, von Mountainbikern ausgefahren Pfade.

Das ist durchaus im ganzen Landkreis zu beobachten und der BUND Naturschutz (BN) appelliert an alle Naturnutzer aufeinander Rücksicht zu nehmen, indem schmale Pfade und Gehwege möglichst den Fußgängern vorbehalten bleiben, nicht bis ins letzte Eck mit dem Auto gefahren wird, Waldwege nicht als Parkplatz missbraucht werden. Aber auch die Rücksicht auf Flora und Fauna ist wichtig: mit beginnender Brutzeit ist es besonders notwendig, Wege nicht zu verlassen und der Tierwelt ihre Rückzugsräume zu erhalten.

Mit großer Sorge beobachtet die BN Ortsgruppe Marktheidenfeld das Freizeitverhalten am Kreuzberg in Marktheidenfeld. Kreuzberg und Romberg stehen seit vielen Jahren als Naturschutzgebiet unter Schutz. Dort sind auf den mageren Standorten eine Reihe von streng geschützten Pflanzen zu finden, jetzt im Frühling blüht beispielsweise die Küchenschelle, im Frühsommer kommen die Orchideen dazu. Es gibt aber auch Standorte mit Lein, Diptam und anderen Schönheiten. Das Schutzgebiet ist teilweise nur durch sehr schmale Pfade erschlossen, die mitunter auch als Wanderwege ausgewiesen sind. Nun werden diese Pfade zunehmend von Mountainbikern genutzt, was im feuchten Frühjahr dazu geführt hat, dass die Grasnarbe an vielen Stellen beseitigt und die Wegefläche deutlich verbreitert wurde. Während einzelne Radfahrer in der Vergangenheit hier kein Problem darstellten, sorgt jetzt die pure Menge für Schäden in der Natur und bedrängt zudem hier die Fußgänger.

Bislang war vielen Besuchern des Marktheidenfelder Kreuzbergs nicht bewusst, dass es sich um ein Naturschutzgebiet handelt. Laut Schutzgebietsverordnung ist dort Rad fahren außerhalb der Wege nicht erlaubt. Und es ist verboten „Straßen, Wege, Plätze oder Pfade neu anzulegen oder bestehende zu verändern“ (§4.3) sowie die Lebensbereiche der Pflanzen und Tiere nachhaltig zu verändern oder zu stören und Pflanzen zu beschädigen. Nun versucht der BN zusammen mit der Stadt Marktheidenfeld durch Information und Besucherlenkung die besonders sensiblen Bereiche zu schützen, um dieses lokale Kleinod zu erhalten. Zum Schutz für Tiere und Pflanzen, aber auch, damit künftige Generationen noch naturnahe Verweilorte vorfinden.