Pflegearbeiten in den Pechwiesen

Seit 1981 führt die OG Karlstadt mit ihren Aktiven, Freunden und Unterstützern regelmäßig Pflegemaßnahmen in den Pechwiesen durch, um die Schutzziele diese Biotops zu entwickeln. 1982 wurde ein vorhandener kleiner Teich auf 3.603 m² ausgebaut. Gleichzeitig wurden im Schilfgebiet zwei weitere Flachgewässer als Laichteiche angelegt. Für die Bewässerung sorgte ein 500 m langer Graben von Schönarts aus kommend. Die gesamte Pechwiese und der Teich werden bei Hochwasser der Wern überflutet, dabei werden viele Sedimente im Teich abgelagert. Diese Sedimente und das Laub der Bäume und Büsche um den Teich sorgen für die Schlammbildung, die den Wasserstand immer flacher werden lässt. Der Lebensraum für Fische und andere Wassertiere verschlechtert sich massiv.

1995 wurde der Teich schon einmal entschlammt, rund 80 LKW-Ladungen Schlamm wurden entsorgt. Jetzt nach 27 Jahren war es wieder soweit. Dieselbe Bagger-Firma Müller aus Heßlar übernahm wieder die Arbeit. Nach zweijähriger Planung, Besprechung und Genehmigung und Förderverfahren konnte die Entschlammung beginnen. Anfang August 2022 wurde der Teich abgelassen, was aufgrund der Schlammhöhe sehr schwierig war. Ein Bagger musste nachhelfen, damit das Wasser ablaufen konnte. Im September 2022 wurden die Büsche um den Teich entfernt, das Entschlammen begann. Mittels eines Baggers mit einem überlangen Ausleger wurde vom Ufer aus der Schlamm abgebaggert und abgefahren. Auf einem Feld eines BN-Mitglieds wurde der Schlamm ausgebracht und dient dort als wertvoller Naturdünger.

Die nächste Aktion war das Abbaggern der Insel im Teich. Diese Insel wurde 1982 angelegt, gedacht als Brutfläche für Fluss-Regenpfeifer, was aber durch den starken Wuchs der Weiden und Dornen leider nicht funktionierte. Ein Damm, damit Bagger und LKW auf die Insel fahren konnten, wurde aufgeschüttet. Zunächst wurde von der Insel aus weiterer Schlamm aus dem Teich entfernt, dann die Insel und der Damm abgetragen. Die Insel war 300 m² groß, das bedeutete 450 m³ mussten abgefahren werden. So kamen ca. 100 LKW-Ladungen zusammen!

Die Uferbereiche wurden eingeebnet und geglättet. Der Mönch, mit dem der Wasserstand des Teichs geregelt wird, wurde mit neuen Eichenbrettern und Stampf-Lehm abgedichtet. Der Teich füllt sich langsam mit Wasser. Um den Wasserzulauf zu gewährleisten, wurden schon im vergangenem Jahr 200 m Graben entschlammt. Dieses Jahr mussten weitere 300 m Graben entschlammt werden. Um dies zu ermöglichen, mussten Schilf und Weidenbüsche entfernt werden. Erst danach waren die Arbeiten möglich.

Am Ende der Arbeit sieht der Teich und das Umfeld wie eine eingeebnete Großbaustelle aus. Doch bereits im nächsten Jahr wird sich die Fläche begrünen und wieder natürlich aussehen. Geplant ist im Frühjahr das Einsetzen von Schlammpeitzgern und anderen Nahrungsfischen.

Alfred Dill