Biodiversiät und Weinbau

Auf der anschließenden Wanderung durch die Weinberge konnte Joachim Hörnig sehr anschaulich auf die Unterschiede zwischen konventionellem Weinbau und im Hinblick auf Biodiversität bewirtschaftete Flächen der LWG hinweisen. Ein wesentliches Element dieser Bewirtschaftung ist die Querterrassierung an besonders steilen Lagen. Wird die Bewirtschaftung aufgrund der hier besonders schwierigen Produktionsbedingungen komplett aufgegeben, geht durch Verbuschung ein wichtiger Lebensraum für viele speziell angepasste Tiere verloren. Durch die Querterrassierung konnte die LWG den Weinbaustandort in diesen Lagen erhalten, wenn auch mit einem geringeren Ertrag. Profiteure sind zum Teil seltene, aber für die Region bedeutende Arten wie die Blaue Holzbiene und die Rotflügelige Ödlandschrecke, aber auch Falter wie der auf der Roten Liste stehende Schwalbenschwanz oder der Segelfalter, dessen Vorkommen inzwischen stark gefährdet ist.

Als weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität wurden in mühevoller Arbeit Steinriegel aufgehäuft und in den im konventionellen Weinbau zwischen den einzelnen Lagen entstehenden Zwickeln Blühstreifen und Totholzhaufen angelegt. Aufgrund der extremen Trockenheit in diesem Sommer, ist die Saat leider sehr schlecht aufgegangen. Mit Interesse wurden auch am Wegesrand aufgestellte Bäume betrachtet, mit denen ein senkrechtes Totholzangebot gemacht wird.

Die äußerst informative und von Joachim Hörnig sehr kompetent geführte Exkursion wurde durch eine kleine Verkostung gekrönt: angeboten wurden auf den Rebflächen der LWG erzeugte und in der LWG-eigenen Kellerei gekelterte Weine.