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Appell an Christbaumzüchter

In einem Schreiben hat sich der BUND Naturschutz Main-Spessart (BN) an die Interessengemeinschaft der Jungweihnachtsbaumanbauer gewandt. In Anbetracht der jüngsten Meldungen über das verbreitete Insektensterben und dem Rückgang der Vogelpopulationen hält der BN den Verzicht auf einen Einsatz von Herbiziden, vor allem auf der Basis von Glyphosat, für dringend notwendig.

16.11.2017

BN sieht in dem exzessiven Einsatz von Herbiziden und Pestiziden einen der Hauptgründe für das Insektensterben und die damit einhergehende Nahrungsknappheit bei Singvögeln. Zudem ist nach Auffassung des BN der Einsatz von Glyphosat nicht länger zu verantworten.

Der Glyphosateinsatz in Weihnachtsbaumkulturen hat in den letzten Jahren zu mehreren Kontroversen in und um das "Christbaumdorf" Mittelsinn geführt. Eine Bürgerinitiative in Burgsinn hatte z.B. den Marktgemeinderat auf zunehmende Krebsfälle im Sinngrund, auf Bienenvölker, die nach Spritzmitteleinsatz eingegangen seien und auf das Gift Atrazin hingewiesen, das in früheren Trinkwasseruntersuchungen nachgewiesen worden sei. Der BN hält es für nicht ausgeschlossen, dass dieses seit Jahrzehnten nicht mehr verwendete Gift durch die in den Herbiziden als Hilfsstoffe eingesetzten Netzmittel freigesetzt worden ist. 

Zudem sieht der BN in diesen Netzmitteln auch eine ernsthafte Bedrohung für die Amphibien in den betroffenen Bereichen. Sie sind nach seiner Einschätzung für diese noch wesentlich gefährlicher als Glyphosat selbst und auch in Herbiziden enthalten, die andere Wirkstoffe als Glyphosat aufweisen. 

Der BN sieht in einem Verzicht auf Glyphosat haltige Herbizide sogar eine Chance für den Weihnachtsbaumanbau in der Region.  Die mechanische Unkrautbekämpfung hat sich bewährt und erweist sich inzwischen auch als wirtschaftlich vorteilhafter als der konventionelle, von Spritzmitteln abhängige Anbau von Weihnachtsbäumen. Ein Christbaumdorf, das sich auch noch als nachhaltig wirtschaftend bezeichnen kann, hätte bei der Vermarktung wesentlich bessere Chancen und könnte auch mit einer Unterstützung des BN rechnen.